Szenen aus Büchern

Langsam schritt ich die Stufen hinab, ins Unbekannte. Die Luft war feucht und überall an den Wänden wuchs Moos. Mit der Zeit konnte ich nichts mehr sehen, ich hörte nur das Tröpfeln von Wasser und Janas Keuchen. Wie lange mussten wir noch gehen? Beinahe wäre ich gestolpert, so plötzlich nahm die Treppe ein Ende. Zwei Fackeln, die in Haltern an der Wand des Raumes hingen, entzündeten sich von selbst. Erschrocken wich ich zurück, als ich die gigantische Türe erblickte, in die zahlreiche Totenköpfe eingelassen waren. Als ich sah, dass sie aus Holz waren, beruhigte ich mich einigermaßen. Ich las die Inschrift an der Türe:
Die Gabe des Wandels der Zeit
Von dunklen Mächten geleitet
Du kannst erlösen; doch bist nicht befreit
Und die Zukunft dir entgleitet
Derer dem die Gabe ist nicht gegeben
Dem unterliegt die ewige Qual
Sollte er sich in Gemächer begeben
Nicht für ihn bestimmt
Entscheide dich, du hast die Wahl.

"Was soll das heißen?", flüsterte Jana. "Was soll die Zeiten wandeln sein?" Ich zuckte die Schultern. "Was weiß ich?" Aber der Dämonenkönig hatte mich gewarnt. Er sagte, jemanden, der die Gabe die Zeiten zu wechseln nicht hatte, würde umkommen bei dem Versuch es zu tun. Er wisse nicht, ob ich dem gewachsen sei. Doch er sagte, ich wisse es selbst... "Molly?", fragte Jana leise. "Ist alle okay?" ich antwortete nicht; versuchte, herauszufinden, was der Dämonenkönig gemeint hatte. Ich wisse es selbst. Der Spiegel, Leonoras Verschwinden. Der See, wo ich gesehen hatte, wie sie mit James gestritten hatte. Das Glas, Hades' Vorhaben, mich aus dem Weg zu schaffen. Ich konnte in die Vergangenheit sehen. Doch ich konnte es nicht kontrollieren. Mit dem, was sich hinter dieser Türe befand, würde ich es unter Kontrolle bringen. Entschieden stieß ich die Türe auf. Und das, was ich dort sah, raubte mir den Atem.